Ungeziefer, Nützlinge, Mitbewohner, Nutzpflanzen und Unkraut

Im Garten ist niemand allein. Irgendwer ist immer da, selbst wenn der Gärtner guinea-pig-470697_640glaubt, hier ist niemand zuhause. Und die, die immer dort zuhause sind, sind die eigentlichen Bewohner. Wir Menschen sind nur Gäste in unserem eigenen Garten.

Denn die Dauerbewohner leben dort ständig, dulden uns lediglich. Es sind die Tiere und Pflanzen, die, ob vom Gärtner beabsichtigt oder nicht, dort ihre Heimat haben, wo wir einen schönen Garten benötigen. Der Mensch in seiner unnachahmlichen Arroganz teilt diese Lebewesen in Nützlinge, Ungeziefer, Schädlinge, Unkraut und Nutzpflanzen ein. Welche Anmaßung!

Die Natur hat uns Menschen bestimmt nicht als Krone der Schöpfung angesehen, damit wir auf alles andere Leben herabsehen können. Ist es nicht vielmehr so, dass erst die Existenz einer Unzahl von Pflanzen und Tieren in der Natur überhaupt erst die Existenz als Mensch ermöglicht?

Warum diese Einteilung

Der Mensch teilt seine Umgebung, also auch die Natur im Garten, danach ein, ob sie ihm nutzt oder schadet. Jedes Pflänzlein, das an der falschen Stelle wächst, wird als Unkraut ausgemerzt. Dabei spielt es keine Rolle für uns Menschen, ob vielleicht andere Tiere gerade diese Pflanze benötigen. Schmetterlinge, Bienen, Hummeln brauchen Pflanzen für Ihre Ernährung, ihre Fortpflanzung. So ist etwa der Admiral auf die Brennnessel angewiesen.

Er fliegt Tausende von Kilometern, um sich auf unseren Brennnesseln zu vermehren. Deshalb wird der an der Natur interessierte Gärtner nicht alle Brennnesseln vernichten, sondern extra für diese Schmetterlingsart einige bewahren. Genauso ist es mit Pflanzen, die als Bienenweide geeignet sind. So wie bei den Pflanzen ist es auch mit den Tieren. Einige von uns als Lästlinge oder Schädlinge empfundene Lebewesen sind wiederum für andere lebensnotwendig. So ernähren sich die Larven des Marienkäfers von den bei Gärtnern ach so unbeliebten Blattläusen. Ebenso die Schlupfwespen.

Natur versus Natur

Immer häufiger setzt der naturinteressierte Gärtner Lebewesen ein, um sich vor anderen Lebewesen zu schützen. Das beste Beispiel ist der Einsatz von Nematoden. Diese fast unsichtbaren Fadenwürmer kann man im einschlägigen Fachhandel preiswert bekommen. Sie lassen sich einsetzen beispielsweise gegen den Dickmaulrüssler. Sie werden einfach in Wasser aufgelöst und gegossen an den Stellen, wo dieser uns stört.